Es kann losgehen: Die Winterdienstfahrzeuge der Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Landshut sind einsatzbereit.
Es kann losgehen: Die Winterdienstfahrzeuge der Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Landshut sind einsatzbereit. © StBA LA

Innovativ, hochmodern und umweltfreundlich: Winterdienst des Staatlichen Bauamts einsatzbereit

Wenn’s draußen ungemütlich wird, ist er im Einsatz - der Winterdienst des Staatlichen Bauamts Landshut. Rund 930 Kilometer auf Bundes- und Staatstraßen in Stadt und Landkreis Landshut sowie den Landkreisen Dingolfing-Landau und Kelheim betreuen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Landshut, Dingolfing und Abensberg. Ihr oberstes Ziel: Die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer sicher zu machen - und dabei auf einen ökonomischen und ökologischen Umgang mit dem Salz zu achten. Dafür steht ihnen modernste Technik zur Verfügung. Erste Einsätze sind schon über die Bühne gegangen.

Die bisher geübte Praxis der Glättebekämpfung wird zunehmend durch die Vermeidung der Glättebildung ersetzt. Dabei kann der Winterdienst auf Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes zurückgreifen, die aus der allgemeinen Wettervorhersage und den kleinklimatischen Wetterdaten der Straßenwetterstationen im jeweiligen Landkreis generiert werden. „Auf Basis dieser Daten entscheidet der Einsatzleiter, wann und in welchem Umfang ein Winterdiensteinsatz notwendig ist“, sagt Robert Bayerstorfer, Bereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Landshut.

Über die Streuteller bringen die Straßenmeistereien die Sole auf die Fahrbahn.
Über die Streuteller bringen die Straßenmeistereien die Sole auf die Fahrbahn. © StBA LA

Als besonders effektive Methode der Glättevermeidung hat sich die Präventivstreuung bewährt. Die Formel hierfür lautet: mehr FS 100, weniger FS 30. Die Erklärung hinter der Kombination aus Buchstaben und Zahlen ist recht einfach: Zunächst produziert die Straßenmeisterei eine sogenannte Sole, indem sie in einer hochmodernen Anlage Steinsalz in Wasser löst. Diese Sole wiederum bringen die „Männer in Orange“ mit ihren Streufahrzeugen über einen Streuteller flächig auf die Straßen aus – eben als FS 100 Flüssigstreuung oder als FS 30 Feuchtsalzstreuung. Die Zahlen geben jeweils den Gewichtsanteil der Sole im verwendeten Streuverfahren an.

Vorteil der reinen Salzsole FS 100 als Flüssigstreuung: „Zur Vermeidung von Glättebildung wird deutlich weniger Salz benötigt als zum Auftauen vorhandener Glätteschichten“, erklärt Robert Bayerstorfer. Wird eine Präventivstreuung herkömmlich mit Feuchtsalz FS 30 durchgeführt, ist der reine Salzanteil etwa dreimal so hoch wie bei der Flüssigstreuung. FS 100 reduziert den Salzverbrauch deutlich, Wehverluste durch den Verkehr entfallen. Durch den hohen Wirkungsgrad der Methode können mit erheblich reduziertem Salzanteil sichere Fahrbahnzustände bis in den nächsten Morgen gewährleistet werden. Und: Die Umweltbelastung verringert sich ebenfalls.

Die positiven Umwelteffekte durch die Salzeinsparung verstärkt obendrein der zusätzliche Einsatz von Gurkengärlake – seit vorigem Jahr deutschlandweit besser bekannt als „Gurkenwasser“. Das innovative Projekt des Staatlichen Bauamts Landshut geht 2020/21 in die zweite Runde. Dabei wird ein Reststoff in der Lebensmittelproduktion aufbereitet und im Winterdienst weiterverwendet.

„Unsere Mitarbeiter sind im Schichtbetrieb von 3 Uhr früh bis 22 Uhr abends und im Ernstfall auch darüber hinaus im Einsatz, um schnell und effizient für Sicherheit auf den Straßen zu sorgen“, sagt Robert Bayerstorfer. Er bittet alle Verkehrsteilnehmer um Geduld und Verständnis, wenn Einsatzfahrzeuge vorausfahren, und appelliert zudem an deren Verantwortungsbewusstsein: „Mit angepasster Fahrweise, wintertauglicher Ausrüstung und gegenseitiger Rücksichtnahme lassen sich viele gefährliche Situationen vermeiden.“

_______________________________

Medienkontakt:
Tobias Nagler
Staatliches Bauamt Landshut
Telefon: 0871/9254-114
Email: tobias.nagler@stbala.bayern.de