Die Arbeiten am Burghang zur Sicherung der Burg Trausnitz schreiten voran
Der Hang unter der Burg Trausnitz bewegt sich. Immer schon. Dadurch besteht ein gewisses Risiko für die Burgmauern der Burg Trausnitz, durch Rutschungen im Fundamentbereich freigelegt und dadurch instabil zu werden. Eine dauerhafte Befestigung des gesamten Hangs ist technisch nicht möglich, dafür ist er zu steil und die sich bewegenden Erdschichten auf dem darunterliegenden Felsen zu mächtig. Die Grünpflegearbeiten im Hang zu erleichtern und damit auch die Burgmauern der Trausnitz besser vor Unterspülung zu sichern, ist jedoch möglich.
Seit Oktober 2023 werden aus diesem Grund neue Wartungswege angelegt, die am Hang entlanglaufen. Neben dem unteren Wartungsweg hinter dem Polizeiämtergebäude verlaufen noch zwei Wege weitere oben am Burghang, entlang der umfassenden Burgmauern. Ringbalken, die tief bis in tragende Erdschichten reichen, sichern die Wartungswege im steilen Hang gegen Abrutschen. Die neuen Wege sind vor allem dazu da, Arbeitern einen besseren Zugang zum Hangbewuchs zu ermöglichen. Nur durch eine gezielte Überwachung des Bewuchses und das Herausschneiden zu großer Bäume kann garantiert werden, dass der Hang so stabil wie möglich bleibt. Die Wurzeln der Bäume und Büsche durchziehen die lockeren oberen Erdschichten über dem Fels und verhindern das Abrutschen von Erde. Außerdem verhindern sie den Abgang von flächigen Geröll- und Schlammlawinen bei Regenereignissen. Wird das Gewicht des oberirdischen Bewuchses zu groß, zieht dieser nämlich die Erdschichten mit. Durch die Wartungswege und neue Seilwinden samt Haltepunkten an den Wartungswegen kann zukünftig Grünschnitt viel leichter abtransportiert werden.
Die ursprüngliche Planung sag vor, mit Kokosmatten und Metallgeflecht die Böschung der Wartungswege vor dem Abrutschen zu schützen. Jedoch hat sich bereits im Winter 2023/2024 hinter dem Drahtgeflecht und den Kokosmatten Oberboden ausgewaschen und große Hohlstellen sind entstanden. Neben den Wegen müssen die Böschungen nun nachträglich mit Spritzbeton gesichert werden, damit die neue Böschung über den Wartungswegen stabil bleibt. Alle Spritzbetonflächen sollen dauerhaft begrünt werden, so dass sie sich aus der Fernsicht zukünftig optisch in den Hang integrieren. Eine ökologische Baubegleitung begleitet die Maßnahme hinsichtlich der naturschutzrechtlichen Eingriffe, der geeigneten, zu verwendenden Pflanzen und der Dichte der zukünftigen Bepflanzung. Die Wege selber werden einen wasserdurchlässigen Belag erhalten.
Das ablaufende Hang- und Schichtenwasser wird künftig soweit wie möglich Quellstuben gesammelt werden. Die ersten Quellstuben im Hang hinter dem Polizeiämtergebäude sind vermutlich bereits seit den Jahren 1550/1570 datiert. Die jetzigen Quellstuben wurden vor mehr als 100 Jahren angelegt und im 20. Jahrhundert vor allem jeweils in den vorderen Bereichen überarbeitet und verändert. Größtenteils waren sie verfallen und verschüttet und konnten ihrer ursprünglichen Aufgabe nicht nachkommen. von den ursprünglich acht Quellstuben sind noch sechs erhalten. Die verbliebenen Quellstuben werden nun im Zuge der Maßnahme teilrekonstruiert und wieder in Betrieb genommen.
Sie erhalten an eine Drainageleitung, die im unteren Wartungsweg verläuft, angeschlossen. Diese Drainageleitung endet in Schluckbrunnen, aus denen das Quellwasser dann langsam ins Grundwasser abgeleitet wird.
Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch der Zugang zum Hofgarten zwischen Königmuseum und Polizei verbessert. Die vorhandene Treppenanlage wird durch eine kombinierte Rampen-Treppenanlage ersetzt.
