PRESSEMITTEILUNG 14/2021
Landshut, den 23.03.21Kein Kavaliersdelikt: Müll an Straßen schadet Mensch, Natur und Steuerzahler
Zigarettenschachteln, Toilettenpapier, Pfandflaschen - Dinge, die man in einem wohlsortierten Verbrauchermarkt findet. Allerdings auch in der freien Natur entlang der Straßen und Rastplätze im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamts Landshut - oft achtlos während der Fahrt aus dem Fenster geworfen oder bewusst wild entsorgt. Das ist weder gut für die Umwelt noch schön anzusehen und kostet obendrein jede Menge Steuergelder, die sich deutlich sinnvoller verwenden lassen würden.
Seit Anfang März säubern die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Landshut die Bundes- und Staatsstraßen in Stadt und Landkreis Landshut und sammeln dabei Säckeweise die Relikte von rücksichtslosen Umweltsündern zusammen, ehe im wortwörtlichen Sinn Gras über die Sache wächst. „Das ist ein großes Ärgernis und zählt nicht zu unseren ureigenen Aufgaben“, sagt Alfred Ottendorfer, Leiter der Straßenmeisterei: „Eigentlich sind wir für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer da. Im täglichen Betriebsdienst müssen wir unter anderem Bankette mähen, Schadstellen ausbessern und Unfall- sowie Baustellen absichern.“
Der „Frühjahrsputz“ neben den Straßen ist da eine zeit- und kostenintensive zusätzliche Tätigkeit. Tägliche Ausbeute der „Männer in Orange“ beim Müllsammeln: mehr als 30 große Säcke voll Müll. Die anfallenden Kosten für das Staatliche Bauamt und damit letztlich für die Allgemeinheit: enorm. Die Entsorgungsgebühren machen mit rund 5 000 Euro nämlich noch den geringsten Anteil aus. Ordentlich ins Geld geht etwas Anderes: „Zwei Trupps mit jeweils vier Mann schlagen für diese Arbeit mit etwa 50 000 Euro Lohnkosten und 8 000 Euro Fahrtkosten zu Buche“, listet Alfred Ottendorfer die Posten alleine für den Monat März auf.
Stellt sich die Frage, warum die Straßenmeisterei den Müll nicht einfach liegen lässt. „Wir führen diese Arbeiten nicht zum Selbstzweck durch“, betont Alfred Ottendorfer. Im Gegenteil: Vor allem Plastikmüll ist besonders schädigend für die Natur. Denn dieser braucht bis zu 450 Jahre, um zersetzt zu werden. Bei diesem Prozess kann außerdem leicht Mikroplastik entstehen, welcher in die Umwelt gelangt und durch den Naturkreislauf auch in die Nahrungskette der Menschen. Zudem zeigt sich: Liegt Abfall entlang der Straßen oder Rastplätze, wird nur zu gerne was dazugelegt. Und das sind nicht bloß diese Dinge, die während der Fahrt zum Fenster hinaus passen, sondern auch Autobatterien, Altreifen und Ölkanister. Diese Abfälle enthalten Chemie oder gar Giftstoffe, die wiederum schnell das Grundwasser verunreinigen und so Menschen, Tiere und Pflanzen gefährden.
Hinzu kommt: „Abgesehen davon, dass es uns wenig Spaß macht, den Müll der anderen aufzusammeln, trägt diese Art der Entsorgung sicherlich nicht zu einem positiven Erscheinungsbild der Straßen bei und ist auch kein Kavaliersdelikt. Sondern eine Ordnungswidrigkeit, die mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden kann“, erläutert Alfred Ottendorfer und appelliert an die Verkehrsteilnehmer: „Wenn jeder seinen Müll sachgerecht entsorgt, profitieren alle: Menschen, Tiere, Natur – und die Steuerzahler.“
BU1: Derzeit sammeln die „Männer in Orange“ an den Bundes- und Staatstraßen im Landkreis Landshut den Müll von Umweltsündern zusammen.
BU2: Autoreifen, Zigarettenschachteln und andere „Schätze“ lagern ordnungswidrig an den Straßenrändern.
Fotos: Staatliches Bauamt Landshut
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Tobias Nagler
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