PRESSEMITTEILUNG 87/2021
Landshut, den 01.12.21Innovativ, modern und umweltfreundlich: Winterdienst des Staatlichen Bauamts startklar
Meteorologisch gesehen startet die vierte Jahreszeit heute, begonnen hat die Winterdienstsaison für das Staatliche Bauamt Landshut aber schon in den vergangenen Tagen. Um die Funktionsfähigkeit der mehr als 900 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen in der Stadt Landshut sowie den Landkreisen Landshut, Kelheim und Dingolfing-Landau auch bei Glätte oder Schnee zu gewährleisten, sind die Straßenmeistereien Landshut, Abensberg und Dingolfing im Schichtbetrieb im Einsatz. Modernste Technik und innovative Methoden garantieren dabei einen ökonomischen wie ökologischen Umgang von Streumitteln und gleichzeitig eine höchstmögliche Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer.
Statt wie bisher die Glätte zu bekämpfen, setzen neue Konzepte bereits einen Schritt davor an: Glätte soll nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen. Eine wichtige Rolle kommt bei dieser Strategie den Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes zu: Straßenwetterstationen in den jeweiligen Landkreisen erfassen punktuell auf Brücken und in kritischen Streckenabschnitten meteorologische Daten wie Lufttemperatur, Luftfeuchte oder Niederschlag und Straßenzustandsdaten – etwa Oberflächentemperatur oder Fahrbahnfeuchtigkeit. Auf Basis der Daten und der allgemeinen Wettervorhersage entscheidet der Einsatzleiter, wann und in welchem Umfang ein Winterdiensteinsatz notwendig ist.
Als besonders effektive Methode der Glättevermeidung hat sich mittlerweile die Präventivstreuung bewährt. Dafür produziert die Straßenmeisterei zunächst eine Sole, indem sie in einer hochmodernen Anlage Steinsalz in Wasser löst. Diese Sole wiederum bringt das „Team Orange“ mit Streufahrzeugen über einen Streuteller flächig auf die Straßen aus – entweder als Flüssigstreuung oder in Kombination mit Festsalz als Feuchtsalzstreuung.
Dabei hat die Flüssigstreuung gegenüber der Streuung mit körnigem Feuchtsalz einige Vorteile: Da der reine Salzanteil und damit auch der Salzverbrauch deutlich geringer ist, verringert sich auch die Umweltbelastung. Zudem entfallen Wehverluste durch den Verkehr. Durch den hohen Wirkungsgrad dieser Methode können mit erheblich reduziertem Salzanteil sichere Fahrbahnzustände bis in den nächsten Morgen gewährleistet werden.
Die positiven Umwelteffekte durch die Salzeinsparung verstärkt obendrein der zusätzliche Einsatz von Gurkengärlake. Dabei wird ein Reststoff aus der Lebensmittelproduktion aufbereitet und im Winterdienst weiterverwendet. Im Winter 2019/20 noch als Pilotvorhaben gestartet, ist das innovative und einzigartige Projekt mittlerweile fester Bestandteil im Konzept des Staatlichen Bauamts Landshut.
Betreut werden die Straßen entsprechend ihrer Verkehrsbedeutung, die Hauptverkehrsstrecken in der Regel von 04:00 Uhr früh bis um 22:00 Uhr abends – und bei außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen wie anhaltendem Schneefall auch darüber hinaus. „Unsere Teams geben ihr Möglichstes, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien und schnell und effizient für Sicherheit auf den Strecken zu sorgen“, sagt Robert Bayerstorfer, Bereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt. Er bittet alle Verkehrsteilnehmer um Geduld und Verständnis, wenn Einsatzfahrzeuge vorausfahren, und appelliert zudem an das Verantwortungsbewusstsein: „Ziehen Sie Winterreifen auf, planen Sie ausreichend Zeit für Ihren Weg ein und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den mitunter schnell wechselnden Straßenverhältnissen an – damit wir alle sicher und unfallfrei ankommen.“
BU1: In einer modernen Anlage produziert die Straßenmeisterei Landshut Sole.
BU2: Der Winterdienst der Straßenmeisterei Landshut ist einsatzbereit.
Fotos: Tobias Nagler/Staatliche Bauamt Landshut
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Tobias Nagler
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