PRESSEMITTEILUNG 71/2023

Landshut, den 30.11.23

Salz, "Gurkenwasser" und Tatkraft Der Winterdienst des Staatlichen Bauamts ist startklar

Bald ist Heiligabend. Und wer in den vergangenen Tagen auf Bayerns Straßen unterwegs war, hat bereits einen Vorgeschmack auf eine vielleicht weiße Weihnacht bekommen. Damit ist auch die Winterdienstsaison für das Staatliche Bauamt Landshut eingeläutet. Um die Funktionsfähigkeit der insgesamt 280 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Landshut auch bei Schneetreiben und Glätte zu gewährleisten, ist die Straßenmeisterei Landshut im Schichtbetrieb im Einsatz. Die Salzlagerstätten sind gefüllt, der Liefervertrag mit der Firma Develey für das "Gurkenwasser" wird weitergeführt und 24 Kollegen der Straßenmeisterei Landshut sowie die beauftragten Fuhrunternehmen sind im Einsatz. Insgesamt gute Voraussetzungen für einen sicheren Winter auf den Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis.

Vor allem in den Wintermonaten kommt der Sicherheit im Straßenverkehr besondere Bedeutung zu: Streusalz, Winterdienstfahrzeuge und hunderte Mitarbeitende sorgen bayernweit dafür, die Straßen schnee- und eisfrei zu halten. Knapp 55 Millionen Euro investierte der Freistaat letztes Jahr dafür, davon 14 Millionen allein für Streusalz. Ein ökonomischer und ökologischer Umgang mit den Streumitteln kommt dabei nicht zu kurz.

Denn auch beim Winterdienst ist Prävention das Schlüsselwort: Statt Glätte zu bekämpfen, soll sie gar nicht erst entstehen. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes zu: Straßenwetterstationen im Landkreis Landshut erfassen punktuell auf Brücken und in kritischen Streckenabschnitten meteorologische Daten wie Lufttemperatur, Luftfeuchte oder Niederschlag und Straßenzustandsdaten. Auf Grundlage dieser Daten und der allgemeinen Wettervorhersage entscheidet der Einsatzleiter, wann und in welchem Umfang ein Winterdiensteinsatz notwendig ist.

Als besonders effektive Methode der Glättevermeidung hat sich die Präventivstreuung bewährt. Dafür produziert die Straßenmeisterei zunächst eine Sole, indem sie in einer hochmodernen Anlage Steinsalz in Wasser löst. Diese Sole wiederum bringt der Winterdienst mit Streufahrzeugen über einen Streuteller flächig auf die Straßen aus – entweder als Flüssigstreuung oder in Kombination mit Festsalz als Feuchtsalzstreuung.

Dabei hat die Flüssigstreuung gegenüber der Streuung mit körnigem Feuchtsalz einige Vorteile: Da der reine Salzanteil und damit auch der Salzverbrauch deutlich geringer sind, verringert sich auch die Umweltbelastung. Zudem entfallen Wehverluste durch Winde oder den Verkehr. Durch den hohen Wirkungsgrad dieser Methode können mit erheblich reduziertem Salzanteil – natürlich auch ein wenig abhängig von der Wetterlage – sichere Fahrbahnzustände bis in den nächsten Morgen gewährleistet werden.

Alternativ zur klassischen Sole-Herstellung in der eigenen Anlage wird auch dieses Jahr in den Landkreisen Kelheim, Landshut und Dingolfing-Landau wieder Gurkengärlake eingesetzt. Dabei wird ein Reststoff aus der Lebensmittelproduktion aufbereitet und im Winterdienst weiterverwendet. Was 2019 als außergewöhnliches Pilotprojekt gestartet ist, ist inzwischen fester Bestandteil im Konzept des Staatlichen Bauamts Landshut. Dank des „Gurkenwassers“ können die Straßenmeistereien in der Region um Dingolfing jährlich mindestens 100 Tonnen Salz und 800.000 Liter Wasser einsparen – ein voller Erfolg, der eine längerfristige Zusammenarbeit mit der Firma Develey in Aussicht stellt.

Übrigens: Betreut werden die Straßen entsprechend ihrer Verkehrsbedeutung, die Hauptverkehrsstrecken in der Regel von 03:00 Uhr früh bis um 22:00 Uhr abends – und bei außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen wie anhaltendem Schneefall auch darüber hinaus. „Unsere Mannschaft versucht nach besten Kräften, die Straßen von
Schnee und Eis zu befreien und effizient für Sicherheit auf den Strecken zu sorgen“, erklärt Alfred Ottendorfer, Leiter der Straßenmeisterei Landshut. Er bittet alle Verkehrsteilnehmer um Geduld und Verständnis, wenn Einsatzfahrzeuge vorausfahren und appelliert zudem an jeden Einzelnen, die Fahrgeschwindigkeit den Witterungsverhältnissen anzupassen, besonders in den Nachtstunden von 22 – 6 Uhr: „Am vergangenen Wochenende ereigneten sich nach Mitternacht Unfälle auf zwei Brücken im Bereich Landshut, obwohl am Vorabend gestreut wurde. Bei Schneeregen hat sich das ausgebrachte Salz wieder verdünnt und bei sinkenden Temperaturen kam es zu Glätte. Auf Brücken gilt es generell, besonders vorsichtig zu Fahren und nach Möglichkeit nicht zu bremsen!“

BU1: Von links mit Salz, von rechts mit „Gurkenwasser“. In der Straßenmeisterei in Landshut wird das Winterdienstfahrzeug für den Einsatz betankt.

BU2: Schneegestöber bei der Straßenmeisterei in Landshut. Hier werden die Fahrzeuge mit Salz und „Gurkenwasser“ betankt.

Fotos: Franziska Weigand/ Staatliches Bauamt Landshut


Medienkontakt:
Franziska Weigand
Staatliches Bauamt Landshut
Telefon: 0871/9254-114
Email: franziska.weigand@stbala.bayern.de